Gepäck sparen

Bei den meisten Aktivitäten, die mit Fortbewegung durch Muskelkraft zu tun haben, ist es entscheidend, Gewicht zu sparen – und trotzdem ausreichend ausgerüstet zu sein. Aber auch abgesehen davon macht es keinen Spaß, wenn man mit zu vielen zu schweren Taschen auf Bahnhof und Flughafen unterwegs ist. Hier sind ein paar Gedanken zu dem Thema.

Diagnose: Was gibt es für Vorgehensweisen?

Zunächst einmal ein paar typische Vorgehensweisen:

Interessant ist hier, sich zu fragen, warum diese Leute sich so verhalten.

Theorie: Wie viel braucht man denn nun?

Was in allen obigen Fällen vergessen wird: Vorbereitung bedeutet nicht nur, eine geeignete Ausrüstung zu beschaffen – sondern auch, sich genau darüber bewusst zu werden, was man denn eigentlich wirklich machen will. Ist die Vorstellung darüber ein diffuses „irgendwas, aber das möglichst gut“, wird der Betreffende einen riesigen Haufen teurer Ausrüstung spazierentragen. Vorbereitung passiert also nicht nur im Geschäft, sondern zum einen auch im Kopf, und zum anderen, indem man sich herantastet und so unrealistische Vorstellungen eliminiert.

Natürlich ist das mühsam, natürlich braucht das viel Zeit und Mühe. Aber es ist kein Selbstzweck – sondern man bekommt ein besseres Urteilsvermögen. Für mich ist das sogar einer der zentralen Gründe, warum ich lange Strecken mit dem Fahrrad fahre. Denn das Auto ist nicht nur schneller und bequemer, sondern vor allem stets überdimensioniert. Erstaunlich viele typische Auto-Strecken kann man tatsächlich auch mit dem Fahrrad bewältigen, wenn man jeweils passend vorbereitet ist. Im Auto ist es dagegen egal, ob die Strecke kurz oder lang ist, ob Sommer oder Winter ist, ob die Sonne scheint oder es regnet – man steigt einfach ein und fährt los, man muss sich keine Gedanken machen und verliert damit unbewusst die Vorstellung davon, was man wirklich braucht oder nicht.

Kurz gesagt, daraus sollte klar geworden sein, dass es hier nicht um Leichtbau-Wichserei und Titanfetischismus geht. Das absolute Gewicht ist dabei nicht so interessant, genauso wie die Frage, was man genau dabei hat. Entscheidend ist die Geisteshaltung, sich bewusst zu werden, was man braucht und was nicht. Daraus ergeben sich folgende Kernkonzepte:

Methode: Wie kann man am effektivsten Gewicht sparen?

Hieraus wird klar: Kaufen tut man Einzelteile, und dafür gibt es Spezialgeschäfte. Aber das Gesamtkonzept muss man im Kopf haben; und das kann man in keinem Geschäft kaufen. Man erkauft sich die Effizienz durch mehr Aufwand bei der Auswahl und der Kombination der Dinge; es gibt keine Patentrezepte, man muss wissen, was man will, und bewusste Entscheidungen treffen. Ziemlich genau das Gegenteil der lockeren amerikanischen Art, die häufig darauf basiert, alles eine Nummer größer zu kaufen oder zu bauen, damit es auf jeden Fall passt und reichlich Reserven bietet.

Sinn: Wofür das Ganze?

Vorgehensweise: Was muss ich machen?

Eigentlich hatte ich geplant, hier noch konkrete Tipps zu schreiben. Aber das lasse ich doch sein; erstens gibt es für so etwas entsprechende Bücher, und zweitens gibt es eben genau keine Patentrezepte, sondern jeder muss bewusst seinen Weg finden.